Im Regen stehen gelassen.


Fotografie:Johannes Simon

Zitat:
„Pfiffe und Buhrufe kassierte der Landrat, weil er Sautmanns Aufforderung, demnächst im Trockenen weiter zu diskutieren, zurückwies. „Wir haben schon viele Stunden diskutiert und uns nicht angenähert. Wenn Sie neue Argumente und Sachverhalte haben, können wir gerne ein neues Gespräch führen“, sagte Karmasin.“

Quelle Bild und Text:
Süddeutsche Zeitung

 

 

ARBEITEN UND LERNEN DÜRFEN SIND KEIN LUXUS SONDERN EINE NOTWENDIGKEIT

Herr Karmasin hat das gute Recht, die Bürger seines Landkreises im Regen stehen zu lassen,
und weitere Diskussionen für überflüssig zu erklären.
Das sagt schon etwas über ihn und sein Amtsverständnis aus.

In einigen Punkten hat sich das Landratsamt in letzter allerdings bewegt:

Ein in Eichenau lebender Geflüchteter darf im September eine Ausbildung als Installateur beginnen.
Drei weiteren wurde die Teilnahme an einer Qualifizierungsmaßnahme als Betreuungsassistenten gestattet.

Das sind gute Nachrichten für die Geflüchteten,
für uns Asylhelfer, und für, ja so ist es , für die Zivilgesellschaft an sich.
Arbeiten und lernen dürfen sind kein Luxus sonder eine Notwendigkeit.

Die Handwerksbetriebe suchen übrigens dringend und nachweislich nach Lehrlingen.
Konsequenterweise müßten wir eigentlich noch mehr Geflüchtet in die Lage bringen,
Handwerksberufe zu erlernen.

Trotzdem ist Herrn Karmasins Behauptung,
hier im Landkreis würden Einzelfallprüfungen stattfinden,
durchaus differenziert zu betrachten.

Wir könnten jetzt noch einmal all diese Einzelfallprüfungen erwähnen und auflisten,
die nachweislich Monate dauerten, und die nach Kriterien erfolgten, von denen niemand wußte,
und die erst nach und nach aus dem Hut gezaubert wurden.
Aber lassen wir das. Es führt auf diesem Wege zu nichts.

Die Folge der Vorgehensweise des Landratsamtes
war die sofortige Arbeitslosigkeit für etliche der Geflüchteten.
Das hat dem Steuerzahler geschadet, den Arbeitgebern auch,
aber vor allem den von den Arbeitsverboten betroffene Menschen.

Wir appellieren wieder und nachdrücklich an den Landrat,
im Geiste von Vernunft und Menschlichkeit,
den Geflüchteten im Landkreis das Arbeiten und Lernen zu gestatten.

 

Meinungsbeitrag Zoltán Jókay