EILT! SOFORT VORLEGEN!

Liebe Mitbürger:
nicht alles was rechtmäßig ist, ist immer auch rechtens.

Im nachfolgenden Fall handelt es sich um eine im 7. Monat schwangere Frau, die kurz vor Beginn des Mutterschutzes,
deswegen die Eile der Behörden, am 30.05. mit dem Lufthansa-Flug LH 1852, zusammen mit ihrem 5 jährigen Sohn nach Italien abgeschoben werden soll.

Leider wird im öffentlichen Diskurs oft vergessen, dass die Menschen, die hier wegorganisiert werden, Menschen sind, wie Du und ich. Es sind Menschen, die ohne Schuld, schuldlos also, in die Mühlen einer Bürokratie geraten sind, die auf ihr Menschsein keine Rücksicht nimmt und vielleicht auch nicht nehmen kann.

Bitte schickt Euren Protest an folgende Mailadressen:

customer.relations@lufthansa.com
info@sgm-muc.de

 

 

Nachfolgend der Appell der Rechtsanwältin Petra Haubner:

EILT! SOFORT VORLEGEN!

An den Piloten und die Crew der Lufthansa
des Fluges LH 1852, 30.05.2018, Abflug 7:00 Uhr
von München nach Mailand
und die Flugsicherheit

Lufthansa:
customer.relations@lufthansa.com
Lufthansa Miles&More Service Team Fax: +49 5241 – 80 60 200
Lufthansa Service Center Telefon: +49 (0) 69 86 799 799
Twitter: @lufthansaNews

Flughafensicherheit München:
Tel: +49 (0)89 975 90 511
Fax: +49 (0)89 975 90 516
Email: info@sgm-muc.de

Stornieren Sie dringend den Flug LH 1852 der hochschwangeren Adama K. und ihres 5-jährigen Sohnes Ali K. Sie fliegen nicht freiwillig. Wir befürchten ernste Komplikationen aufgrund der fortgeschrittenen Schwangerschaft.

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großer Bestürzung habe ich zur Kenntnis genommen, dass Sie beabsichtigen die hochschwangere Adama K. und ihren 5-jährigen Sohn am 30.05.2018 um 07:00 mit dem Lufthansa-Flug LH 1852 nach Italien abzuschieben.

Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass diese Abschiebung gegen den ausdrücklichen Willen von Frau Adama K. und ihrem Sohn geschieht. Frau K. hat in Gesprächen immer wieder betont, dass die Abschiebung und die zu erwartende Situation sie unter enormen psychischen Stress setzt und sie auf keinen Fall nach Italien abgeschoben werden möchte. Immer wieder leidet die im Ende des 7. Monats schwangere Frau unter Schmerzen. Mit Komplikationen sind bei der zwangsweise durchgeführten Abschiebung zu rechnen.

Es ist – wie z.B. von Pro Asyl dokumentiert –
(https://www.proasyl.de/hintergrund/gefluechtete-in-italien-zwischen-hoffnungslosigkeit-und-ausbeutung/) – davon auszugehen, dass Frau K. in Italien nicht ausreichend medizinische Versorgung zur Verfügung steht und ihr akut die Obdachlosigkeit droht. Noch nicht mal für die Nacht nach ihrer Abschiebung in Italien ist eine Unterkunft für Adama und ihren Sohn aktuell gewährleistet. Besonders alleinstehenden Frauen droht zudem die Zwangsprostitution.

Die hochschwangere 21-jährige Frau war in Hengersberg, einer Außenstelle des Transitzentrum Deggendorfs, einem Flüchtlingslager, untergebracht, zusammen mit ihrem fünfjährigen Sohn und ihrem Partner, der auch der Vater ihres ungeborenen Kindes ist.
Der errechnete Entbindungstermin ist am 13.7.2018, der gesetzliche Mutterschutz beginnt somit am 1.6.2018. Ab diesem Datum darf Frau K. nicht mehr abgeschoben werden.
Am frühen Morgen des 14.05.2018 um 3.35 Uhr stürmte die Polizei ihr Zimmer. Frau K. war unbekleidet und in Panik und verstand nicht, was um sie herum vorging. Laut Polizei soll sie Widerstand geleistet und gedroht haben, aus dem Fenster zu springen. Hierbei ist zu beachten, dass für diese Abschiebung mehrere Polizisten auf 2 Etagen der Unterkunft in
Hengersberg mit scharfen Hunden andere Bewohner*innen abschirmten und sicherten, dass Geflüchtete nicht intervenieren können. Eine Flucht von Frau K. wäre also schlichtweg unmöglich gewesen.
Aufgrund dieser angeblichen Fluchtgefahr kam Frau K. in Abschiebehaft in die JVA Erding. Ihr Sohn wurde vom Jugendamt Deggendorf in Obhut genommen, ihr Partner blieb im Transitzentrum Deggendorf zurück.

Wir – Adamas Freunde, Familie, Partner, Menschenrechts- und Frauen- und Flüchtlingsorganisationen – befürchten aufgrund der enorm stressigen Situation, dass es bereits während des Fluges zu schweren Schwangerschaftskomplikationen kommen könnte.

Wir fordern sie deshalb auf, den Flug von Frau Adama K. und ihrem Sohn Ali K. umgehend zu stornieren. Die Lufthansa ist nicht dazu verpflichtet einen Menschen gegen seinen ausdrücklichen Willen zu transportieren. Der Kapitän eines Fluges trägt die Verantwortung für die Sicherheit der Passagiere.
Wir bitten Sie: Nehmen sie Kontakt zu Frau Adama K. und ihrem Sohn auf und lassen sie sich von ihnen bestätigen, dass sie keines Falls zu fliegen wünschen.
Lassen sie sich nicht zum Gehilfen dieser unmenschlichen Abschiebung machen!

Mit freundlichen Grüßen