Fünf Jahre Radl-AK – großartiges Engagement!

Mit dieser Mail vom 28.11.2014 hat vor fünf Jahren alles begonnen:

„Hallo zusammen,

 Nein, es geht nicht um eine Anhängerkupplung für einen Radlträger sondern um den AHK (Asylhelferkreis Eichenau). Die Abkürzung habe ich mir ausgedacht.

Folgendes:

Willi, Robert, wie Ihr wisst, war Willi Frenz auf der Suche nach einem Kümmerer für das Thema „Organisation und Reparatur von Fahrrädern für die Asylbewerber“.

Nachdem er bei Peter M. abgeblitzt war (der verbrät sein Ehrenamt-Zeitbudget schon anderswo), habe ich mich bereit erklärt, diesen Punkt zu übernehmen.

Wir hatten gestern Abend eine AHK Sitzung. Dort löste die Ankündigung, dass jetzt auch die letzte freie Stelle im Orga Team besetzt ist, ein großes Hallo aus.

Offensichtlich ne Horde von Grobmotorikern, die froh war, dieses Thema von der Backe zu haben.

Zu ihrer Ehrenrettung muss ich sagen, dass sich alle als sehr Ehrenamts-gestählt gezeigt haben, d.h. sehr strukturiert, pragmatisch, kompetent …

Aber in puncto Radltechnik bin ich offensichtlich der Einäugige unter den Blinden.

Um im Bild zu bleiben habe ich jetzt mit Euch mehrere Zweiäugige im Blick. Raimund, daher auch Dich, evtl. hast Du auch Lust Dich einzubringen.

D.h. Fahrräder aus dem Gemeindefundus und aus Sachspenden (das erste dürfte schon bei mir auf’m Hof stehen) fahrbereit zu machen und den Flüchtlingen anzubieten.

Mindestens zwei weitere Fachleute hatten sich schon bereit erklärt. Es handelt sich dabei um Thomas Richthammer (er hat einen Radlladen in München) und Stephan Krause (Hobbyschrauber).

Ich versuche, den Schlüssel für den Gemeindefundus zu organisieren und am Wochenende das Material zu sichten. Ich kann Euch im loop halten, wenn gewünscht.

Des weiteren einige Eckpunkte/Ideen zur präferierten Vorgehensweise.

–          Kein pampern der Flüchtlinge

–          Hilfe zur Selbsthilfe

–          Radl evtl. eher verkaufen (geringer Obolus) als verschenken

–          Mitmach Kurse

–          …

Interesse?

Gruß Reiner“


Bereits kurze Zeit danach hatten sich acht mehr oder weniger versierte Radlschrauber zusammengefunden.

Die ersten Werkstatttermine fanden dann, noch unter freiem Himmel, auf dem Schulhof der Josef-Dering-Schule statt. Waren es zunächst die Fahrräder aus dem Gemeindefundus, die wir versuchten, wieder flott zu kriegen, so konnten wir recht bald auch von der großen Spendenbereitschaft der Eichenauer Bürgerinnen und Bürger profitieren.

Im September 2015 wurde unsere Arbeit deutlich professioneller, denn wir konnten in den von Nicola organisierten Werkstattcontainer einziehen. Der Standort erwies sich als optimal, denn die Stromversorgung kommt unbürokratisch vom Bauhof, vielen Dank dafür, und von der anderen Seite kommt von den freundlichen Kollegen vom Wertstoffhof ab und zu ein noch brauchbares Rad über den Zaun geflogen, und wir revanchieren uns mit Schrott in die Gegenrichtung. Unter großzügiger Auslegung der Bauvorschriften erstellte Emanuel Überdachungen vor und hinter dem Container, wodurch die Nutzbarkeit der Werkstatt deutlich verbessert wurde.

Jetzt, fünf Jahre später, sind wir immer noch mit der nahezu gleichen Besetzung dabei. Das heißt, wir haben nahezu jeden Mittwoch zwischen 19 und 21 Uhr geöffnet und sind zu zweit oder zu dritt vor Ort um Räder zu reparieren und zu verkaufen.

(von Reiner Laakmann, Leiter der Arbeitskreises)