Ehrenamtliche kommen zu Wort – Teil 3
Was bewegt die Ehrenamtlichen, die in ihrer Freizeit Asylbewerber betreuen?
Die Abendzeitung und ihre Chefreporterin Natalie Kettinger haben nachgefragt.
Peter Barth (68), ehemaliger Verkaufsleiter, Helferkreis Asyl Hebertshausen
„Wir helfen – ohne Ansehen der Person“
Ich fühle ich mich von der „großen“ Politik nicht mehr in meinem ehrenamtlichen Engagement unterstützt.
Bereits in einem Schreiben vom 1. Juli 2015 schrieb mir Innenminister Joachim Herrmann: „Wir müssen sowohl im staatlichen wie im ehrenamtlichen Bereich unsere Anstrengungen zur Erleichterung der Integration auf diejenigen Asylbewerber konzentrieren, die eine echte Bleibeperspektive in Deutschland haben.“
In einem Artikel mit der Überschrift „Plädoyer für Flüchtlinge“ rief Bernd Fabritius (MdL und selber ein Rumänienauswanderer) Ende November dazu auf, Asylbewerbern mit Empathie zu begegnen – aber nur solchen, die um Leib und Leben fürchten müssen, und nicht solchen, die aus ökonomischen Gründen ihr Land verließen. Diese hätten ja ihr Land im Stich gelassen.
Nur weil die CSU unbedingt gewissen Teilen der Bevölkerung klarmachen will, dass sie Wege und Mittel findet, um die Flüchtlingszahl zu reduzieren, ist ihr jedes Mittel recht.
Wirtschaftliche Not, immense Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit sind keine Fluchtgründe – die Hoffnung auf ein besseres Leben auch nicht.
In der Realität aber helfen Helferkreise den Flüchtlingen in den Unterkünften ohne Ansehen der Person und das ist richtig und gut so.
Es gibt unterschiedliche Fluchtgründe, aber jeder Flüchtling, der hier gestrandet ist, verdient Empathie.
Wie viele letztendlich bei uns ein besseres Leben finden, hängt in der Tat von der mehr oder weniger rigiden Flüchtlingspolitik ab.
Quelle Abendzeitung-München, Fotos: privat