Willi Dräxler, Integrationsreferent der Stadt Fürstenfeldbruck, hat hierzu aktuell in einem Leserbrief an die Süddeutsche Zeitung Stellung genommen. Hier ein paar Auszüge:
„Die Forderung der Asylhelfer, Menschen arbeiten zu lassen und diese nicht durch juristische Schachzüge auszugrenzen, ist nicht nur richtig und nachvollziehbar, sondern auch volkswirtschaftlich mehr als sinnvoll. Das hat nichts mit Gutmenschenphilosophie zu tun, sondern ist ein Grundprinzip der christlich-abendländischen Wertekultur, welche Viele meinen, verteidigen zu müssen: „Im Schweiße Deines Angesichts sollst Du Dein Brot verdienen.“
Dass im Brucker Ausländeramt eher die restriktive Linie gefahren wird ist hinlänglich bekannt. Die Intention, die hier dahintersteckt, ist die Abschreckung unter dem Begriff ’nur keine Anreize schaffen‘ nach Deutschland zu kommen.
Aber genau diese vermeintlich seriöse Verpackung schafft das Klima, das Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Extremismus gedeihen lässt. Flüchtlinge werden als Eindringlinge definiert, gegen die man sich wehren muss, denen man das Leben möglichst schwer machen muss. Im nächsten Schritt wird der Flüchtling dann zum Feind erklärt. Wen wundert es, wenn selbsternannte „Vaterlandsretter“ sich berufen fühlen, zu Taten zu schreiten, die alle entsetzen, wenn von der etablierten Politik der gesellschaftlichen Mitte die falschen Signale ausgesandt werden. (…)
Darum hören wir auf die Stimme der Asylhelfer und geben wir Geflüchteten die Chance auf Arbeit ohne endlose Hürden aufzubauen.“
(Leserbrief in der Süddeutschen Zeitung vom 6. März 2020)