Knapp sechs Jahre ist es her, dass der Asylhelferkreis zuletzt eine Veranstaltung zur Information der Eichenauer Bürgerinnen und Bürger in der Friesenhalle angeboten hatte. In der Zwischenzeit hatte sich die Situation am Ort im Großen und Ganzen eingependelt, und viele Neubürger haben sich gut integriert. Nachdem kriegsbedingt zusätzlich derzeit rund 190 Geflüchtete aus der Ukraine nach Eichenau gekommen sind, hielten wir das für einen geeigneten Anlass, in Kooperation mit „Wischgorod in Not“ erneut einen Abend zu organisieren, zur Information, aber auch, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Resonanz auf dieses Angebot gab uns recht: Rund 90 Personen fanden sich in der Friesenhalle ein.
Nach Eröffnung durch Vorstandssprecher Ibrahim E-Mahgary und einem Grußwort des Bürgermeisters Peter Münster war das Ziel, zunächst über die wesentlichen Themen der vergangenen sieben Jahre im Asylhelferkreis zu sprechen wie beispielsweise Asylanträge, Sprachkurse, Behörden, Arbeit, Wohnungen, und Fahrradwerkstatt. Da unter den Besucherinnen und Besuchern viele Personen waren, die privat Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine stellen, war nur verständlich, dass sich der Fokus stärker darauf richtete, z.B. wie das Procedere rund um Registrierung, Fiktionsbescheinigungen, Zugang zu Sprachkursen und Lebensmitteln sowie Schulbesuchsmöglichkeiten für ukrainische Kinder organisiert wird. Hierzu stellten Susanne Gropp-Stadler, Vorsitzende des Freundeskreises Wischgorod, und die dritte Bürgermeisterin Rike Schiele die Organisation „Wischgorod in Not“ vor, die sich zu Teilen aus dem Asylhelferkreis, aber auch aus neuen bzw. „zurückgekehrten“ Helferinnen und Helfern und aus der Lokalpolitik zusammensetzt. Ansprechpartner für die einzelnen Themengebiete können bei Bedarf hier abgerufen werden: https://freundeskreis-wischgorod.de/wer-macht-was-wischgorod-in-not/
Als eine der ersten Gemeinden hat Eichenau außerdem die Budriohalle als Sammelunterkunft zur Verfügung gestellt. Federführend für den Betrieb ist zweiter Bürgermeister Josef Spiess, der über Ablauf und aktuelle Situation berichtete. Besonders appelliert er an die Eichenauer:innen, zum Einen die Privatsphäre dort zu respektieren, zum Anderen keinesfalls eine Person aus der Halle privat aufzunehmen, da dies den Wiedereingliederungsprozess behindert.
Insgesamt zeigt sich erneut eine große Hilfsbereitschaft in Eichenau, und mit einer guten Zusammenarbeit zwischen Lokalpolitik, „Wischgorod in Not“ und dem Asylhelferkreis sind wir zur bestmöglichen Unterstützung in dieser schwierigen Zeit gut aufgestellt. Wir hoffen auf ein friedliches Miteinander am Ort – egal woher jemand kommt – und vor allem natürlich darauf, dass der Krieg in der Ukraine, und alle Kriege, die derzeit weniger Beachtung finden, zu Ende gehen.
Gez. Kristin Eissfeldt