Am 2. April hatte unser Asylhelferkeis eine Premiere: der Stammtisch fand erstmals als Video-Chat statt, mit immerhin 11 Helfer*Innen.
Mit dabei war auch Andrea Gummert, die Ehrenamtskoordinatorin der Caritas im Landkreis. Sie brachte die gute Nachricht mit, dass bis zur Stunde noch keiner/r der Geflüchteten im Landkreis mit Corona infiziert ist.
In den Gemeinschaftsunterkünften in Eichenau wurden die Sozialräume vorsorglich in Quarantäne-Räume umgewandelt. Das ist erstmal gut. Die Kehrseite ist allerdings, dass diese Räume nun nicht mehr für Schulaufgaben und Freizeitgestaltung zur Verfügung stehen – und das in Zeiten geschlossener Schulen und genereller Ausgangssperre.
Die größte Sorge und Angst der anwesenden Helfer*Innen ist, dass es zu einer Infektion in einer der Gemeinschaftsunterkünfte kommt. Hier wohnen pro Unterkunft über 60 Menschen auf engstem Raum zusammen. Keiner glaubt ernsthaft, dass angesichts gemeinsam genutzter Sanitäreinrichtungen und Küchen eine wirkliche Isolierung infizierter Bewohner gelingen kann. Es müsste dazu dringend die Belegungsdichte in den Unterkünften verringert werden.
Unsere regelmäßigen Besuche bei den Bewohnern haben wir vorübergehend eingestellt und stattdessen WhatsApp-Kontaktgruppen eingerichtet, über die Unterstützung weiter organisiert werden kann.
Besonders wichtig in dieser Zeit ist natürlich, dass das Internet für die Bewohner zur Verfügung steht. Das betreibt der Asylhelferkreis seit Jahren auf eigene Kosten (auf Basis von Spendengeldern) und versucht jetzt erst recht, auftretende Störungen schnellstmöglich zu beheben.
Last but not least hat eine ad hoc Umfrage im Stammtisch ergeben, dass über direkte Lernpatenschaften etliche der Schulkinder, die nun zu Hause bleiben müssen, weiter direkt unterstützt werden – meistens mit Hilfe von Telefon und WhatsApp. Aber auch durch Hilfe beim Kopieren von Lernblättern.
Der nächste Stammtisch-Termin ist am Donnerstag, 7. Mai. Möglicherweise wieder als Video-Chat (Telefon-Einwahl ist auch möglich).